MS&Sport

Regelmässiges körperliches Training hat eine gute Wirkung.

Mein persönliches Trainingsprogramm

Vorwort

Liebe Patientin, lieber Patient
Mit der Diagnosestellung «Multiple Sklerose (MS)» verändert sich häufig der Alltag der Betroffenen. Es gilt, nicht nur die eigene Psyche darauf einzustellen, sondern auch die körperliche und geistige Fitness zu erhalten. Viele Patienten verzichten auf Sport, weil sie Angst haben, sich Schaden zuzufügen. Diese Angst ist unbegründet, im Gegenteil: Eine Analyse aller aktuell verfügbaren Studien hat gezeigt, dass regelmässiges körperliches Training bei MS-Patienten eine sehr gute Wirkung auf Muskelkraft, Belastbarkeit und Mobilität hat. Darüber hinaus wirkt sich Sport positiv auf die Lebensqualität aus und wirkt Depression und Fatigue entgegen – zwei häufigen Begleitsymptomen der MS. Untersuchungen im Tiermodell haben gezeigt, dass körperliche Aktivität das Nervenwachstum unterstützt und durch ­Verstärkung der sogenannten neuronalen Plastizität Lernprozesse ­fördert. Inzwischen gibt es ausreichend gute Hinweise dafür, dass ­körperliche Aktivität auch die neuronale Plastizität beim Menschen unterstützt. Im Klartext: 

Training verbessert bei MS-Patienten die geistigen Funktionen und wirkt dem Verlust von Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis entgegen.

Zurzeit wird sogar diskutiert, ob Sport einen positiven Einfluss auf das Immungeschehen bei MS hat und somit den Verlauf der Krankheit mildern kann. So verschieden die Symptome und Krankheitsverläufe von MS sind, so stark sie von Mensch zu Mensch variieren, so individuell sind Übungsprogramme zusammenzustellen: Ausdauer, Kraft, Koordination, Entspannung und Gedächtnistraining. Machen Sie die gleiche Erfahrung wie Maren Valenti, MS-Betroffene: «Ich weiss inzwischen, dass Sport mein Leben mit MS verbessert hat.» Diese Broschüre soll Ihnen helfen, Ihren Alltag aktiv zu gestalten. Drinnen oder draussen, mit oder ohne Geräte. Stellen Sie sich Ihr eigenes Trainingsprogramm zusammen, am besten mithilfe physiotherapeutischer und ärztlicher Beratung gerade zu Beginn des Trainings. Vergessen Sie dabei nicht: Es geht nicht um maximale Leistung, sondern um Freude an körperlicher Aktivität. Überfordern Sie sich nicht, gönnen Sie sich Pausen und finden Sie Ihre persönliche Balance mit anderen beruf­lichen und Freizeitaktivitäten; denn Bewegung und Sport sind erwiesenermassen wichtige Elemente, um ein zufriedenes, erfülltes Leben zu führen.

Prof. Barbara Tettenborn, Kantonsspital St. Gallen

Stellen Sie sich Ihr persönliches Übungsprogramm für die Woche zusammen. Wir empfehlen, dass Sie aus jeder Übungskategorie (Koordination, Ausdauer, Kraft und Entspannung / Dehnung) zwei Übungen auswählen.

Wählen Sie für jede Übungsart die Übungen aus und tragen Sie die Nummer in die Tabelle ein. Sie können an den Wochentagen auch jeweils die Anzahl der Wiederholungen eintragen.

Übung Übungsnummer Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
Koordination
Koordination
Ausdauer
Ausdauer
Kraft
Kraft
Entspannung / Dehnung
Entspannung / Dehnung